Passiv, etwas verschroben, auch bereits etwas devitalisiert, befindet er sich mitten in einem religiös und
sexuell aufgeladenen Panoptikum obskurer und von ihren Sehnsüchten getriebenen Gestalten: etwa seiner
bigotten adeligen Tante mit inniger Beziehung zu einem berechnenden Pater, desillusionierten Lehrern,
einem Foto-grafen auf der Jagd nach jungen Modellen, einer lebenslustigen Schulpsychologin und weiteren
christlichen Fundamentalisten. Und dann sind da noch seine Cousine mit ihren Wahnvorstellungen und
schließlich noch Mutter und Schwester. Selbst in seine Liebesbeziehung gerät Gregor irgendwie ohne
sein Zutun. Wie ihm dann geschieht,
weiß er bis zum Schluss dieser witzigen und turbulenten Farce nicht.
Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten
Keiner ist in diesem dichten Salzburger Sozialpanorama "ein Engel"; religiöses Personal tummelt sich zwar hier zuhauf, die zugehörigen Tugenden lässt es allerdings weitgehend vermissen.Harald Gschwandtner, DrehPunktKultur
Es geht um Doppelmoral, unterdrückte Sexualität und vor allem den Missbrauch religiöser Macht. Beunruhigend ist die Authentizität der einzelnen, teils absurden Situationen, die der Wirklichkeit sehr nahe scheinen.Emily Walton, Literaturhaus Wien